Über mich selbst nachdenken
Wenn ich einmal tot bin
Wenn ich einmal tot bin,
dann werden mich ein paar Menschen vermissen
und an mich denken - für eine Weile oder länger.
Trotzdem werden sie ohne mich weiterleben
und ihren Alltagsgeschäften nachgehen.
Sie werden ohne mich lachen und fröhlich sein,
werden Sorgen haben, die ich nicht teilen kann,
Probleme, die sie ohne mich lösen.
Wenn ich einmal tot bin,
werden andere alles in Besitz nehmen,
was einmal mir gehörte.
Und sie werden damit tun, was ihnen gefällt.
Und irgendwann wird niemand mehr wissen,
wie lieb mir das eine oder andere war.
Wenn ich einmal tot bin,
werden die Vögel in unserem Garten
weiter ihre Nester bauen und Junge aufziehen,
die Blumen werden weiter blühen,
die Erde wird sich weiter drehen
ohne mich.
© Gisela Baltes
"Das Leben ist vergänglich,
trotzdem richten wir uns in ihm auf Dauer ein."
Pavel Kosorin
Welchen Platz haben Vergänglichkeit,
Tod und Sterben in meinen Gedanken?
Wie oft denke ich an meinen eigenen Tod?
Sehe ich meinem Tod mit Hoffnung entgegen?
Wie fülle ich mein Leben mit Sinn?
An welchen Menschen und Dingen hänge ich so sehr,
dass ich nicht loslassen kann?
Was würde ich bedauern,
nicht getan oder verwirklicht zu haben,
wenn ich heute sterben müsste?
Guter Gott,
ich habe Angst, wenn ich an meinen Tod denke.
Ich sorge mich um die Menschen,
die ich zurücklasse.
Und ich habe so viele Pläne,
die ich noch verwirklichen möchte.
Steh mir bei,
wenn mein Leben zu Ende geht.