Meinen Glauben leben
Sei wachsam
Sei wachsam!
Denn ER kommt unvermutet.
Ohne jede Ankündigung
ist ER plötzlich da
und erwartet, dass du bereit bist.
Sei hellhörig!
ER spricht dich an
als depressive Freundin,
als gebrechlicher Nachbar,
als Obdachloser in der Einkaufspassage.
Sei achtsam!
ER erwartet deinen Besuch
im Krankenhaus,
im Altenheim,
in einer einsamen Wohnung.
Sei liebevoll!
ER braucht deine Geduld
als redselige Anruferin,
erhofft deine Antwort
auf einen Brief, eine Mail.
Sei freundlich!
ER wartet in jedem Menschen
auf deine Zuwendung, dein Lächeln,
deine Anerkennung, dein Lob.
Schau genau hin!
ER ist längst da.
Du musst IHN nur erkennen.
© Gisela Baltes
"Das größte Übel,
das wir unseren Mitmenschen antun können,
ist nicht, sie zu hassen,
sondern ihnen gegenüber gleichgültig zu sein.
Das ist absolute Unmenschlichkeit.“
George Bernard Shaw
Wem habe ich heute mein Mitgefühl gezeigt?
Meinen Freunden? Fremden Menschen?
Welche praktischen Konsequenzen hat mein Mitgefühl?
Überlasse ich es Kirche und Staat,
für Menschen in Not zu sorgen?
Wo fühle ich mich selbst zur Mithilfe herausgefordert?
Gab es Zeiten in meinem Leben, in denen ich
den Beistand anderer Menschen brauchte?
Wer war dann für mich da?
Guter Gott,
an die Katastrophenbilder im Fernsehen
habe ich mich längst gewöhnt.
Aber ich sehe auch oft
über das Elend in meiner Nähe hinweg.
Hilf mir, mitfühlender zu werden
und den Menschen zu helfen,
die du mir über den Weg schickst.