Sie sagte und er schwieg
Ich mag dich sehr, sagte sie.
Ich mich auch,
dachte er und schwieg.
Ich rechne mit dir, sagte sie.
Er schwieg.
Denn da hatte sie sich verrechnet.
Ich vertraue dir, sagte sie.
Er schwieg
und bewunderte ihren Mut.
Ich brauche dich, sagte sie.
Er schwieg und hoffte,
sie würde davon keinen Gebrauch machen.
Ich kann nicht ohne dich leben, sagte sie.
Aber ich ohne dich,
dachte er und schwieg.
Mir geht es schlecht, sagte sie.
Er schwieg.
Denn er sorgte sich gerade
um das Leid der Welt.
Rede mit mir, sagte sie.
Er schwieg.
Denn er wußte nicht, was er sagen sollte.
Ach, vergiss mich doch, sagte sie bitter.
Aber das hab ich doch längst,
dachte er und schwieg.
Ich verlasse dich, sagte sie.
Er schwieg
und hielt ihr die Tür auf.
© Gisela Baltes