Liebe den Herrn!

Liebe den Herrn!

 

Liebe den Herrn!

 

Einen Herrn kann ich fürchten, schätzen, achten.

Aber lieben?

Liebe, zu der man erst auffordern muss?

Liebe, die aus dem Kopf kommt?

Liebevolle Haltung - vom Kopf gelenkt und geübt,

bis sie eines Tages das Herz erreicht. Eines Tages.

 

Hör auf seine Stimme!

Ich höre so viele Stimmen in mir. Welche ist seine?

Die Stimme, die mich tröstet und mich versteht?

Oder die, die mich anklagt.

Die Stimme, die mir Mut macht, nicht aufzugeben.

Oder die, die warnt und verbietet.

Die Stimme, die mir erlaubt, glücklich zu sein?

Oder die, die immer gerade das fordert,

was mir schwer fällt, was mich traurig macht?

 

Und halte dich fest an ihm!

Wenn ich nach ihm greife, entzieht er sich mir.

Ich fasse ins Leere.

Ich weiß nicht, ob er überhaupt da ist.

Und manchmal, ganz unvermutet,

hebt er mich auf und trägt mich.

 

Denn er ist dein Leben!

Mein Leben ist angefüllt von mir selbst,

von meinen Wünschen, meinen Hoffnungen

und von den Gedanken an die Menschen, die ich liebe.

Was bleibt da noch übrig für ihn?

Wieviel Anteil gebe ich ihm an meinem Leben?

 

© Gisela Baltes

 

Das Gebot der Liebe

Liebe den Herrn, deinen Gott, hör auf seine Stimme,

und halte dich fest an ihm; denn er ist dein Leben.

Dtn 30,20