Kirche im Umbruch
"Jetzt reicht's!" sagen die einen
und treten aus der Kirche aus,
weil sie sich über Skandale und Missstände ärgern
oder die Kirchensteuer nicht länger zahlen wollen.
Andere melden sich trotzdem nicht ab,
weil sie Wert auf eine christliche Beerdigung legen,
auf Feiern wie Taufe, Kommunion und Trauung
und stimmungsvolle Weihnachtsmessen.
Von denen, die noch Mitglieder der Kirche sind,
hat ein Teil sich bereits innerlich abgekehrt.
Andere kommen regelmäßig zum Gottesdienst,
die einen aus Gewohnheit,
anderen ist es ein Bedürfnis.
Viele von ihnen nehmen sich längst das Recht,
in kritischen Punkten nicht den Lehren der Kirche
sondern ihrem eigenen Gewissen zu folgen.
Das Fortbestehen der Kirche
wird nicht zuletzt von denen abhängen,
die sich von Krisen nicht abschrecken lassen,
die nicht auf destruktive Kritik von außen setzen
sondern auf aktive Mitgestaltung von innen.
Unsere Kirche braucht glaubwürdige Zeugen,
die durch ihr engagiertes Christsein
„Sauerteig“ für die Gemeinden sind,
die Verantwortung übernehmen
und sich in allen Fragen beharrlich zu Wort melden.
Solange, bis sie gehört werden.
© Gisela Baltes