Salomo

Salomo

 

Salomo

 

Er opfert tausendfach in Gibeon,

sinnt tausendfach auf Gott

im Wachen, wie im Schlaf.

Sein Traum kommt daher nicht von ungefähr.

Doch ob im Traume er damit gerechnet hat,

daß Gott ihm einen Wunsch gewährt?

 

Was hätte ich mir wohl gewünscht

an seiner Stelle?

 

Er wählt nicht Ruhm, nicht Macht,

nicht das Bezwingen seine Feinde,

nicht Wohlstand und nicht langes Leben.

„Gib mir ein Herz, das hört“, sagt er.

Er will dem Volk ein guter König sein,

der weise und gerecht regiert.

Und Gott gewährt ihm seine Bitte.

 

So vieles gibt es, das ich mir von Gott erbitte,

so vieles, das mir töricht nun erscheint.

 

„Gib mir ein Herz, das hört“,

will ich - wie Salomo - Gott bitten.

Gib mir ein weites Herz,

das aufgeschlossen ist für andre,

ein Herz, das Mitleid spürt und Liebe.

Gib mir ein Herz, das weise und verständig,

treu und gerecht das Gute sucht.

 

Gib mir ein Herz, das hört,

ein Herz, das spürt, worauf es ankommt.

 

© Gisela Baltes