Bevollmächtigung
(Mt 3,13–17 und Mt 7,29)
Was trieb ihn, seine Familie zu verlassen,
hin zum Jordan zu diesem Bußprediger?
Was drängte ihn, auch in den Fluss zu steigen,
um sich taufen zu lassen?
Was durchzuckte ihn dabei wie ein Blitz,
erfüllte ihn ganz und gar?
Was ließ ihn die unmittelbare Nähe Gottes spüren,
die Nähe eines Vaters zu seinem Sohn?
Woher kam die Gewissheit,
von seinem göttlichen Vater
geliebt und angenommen zu sein,
schon immer und für immer.
Überwältigt zog er sich in die Wüste zurück,
um in der Abgeschiedenheit Antworten zu finden.
Visionen, Verführungen suchten ihn heim,
ließen ihn seine Berufung erkennen.
Nicht das Streben nach Ruhm und Macht
war ihm bestimmt,
sondern die vollkommene Hingabe
an Gott, seinen Vater.
Gewissheit erfüllte ihn,
gesandt und ermächtigt zu sein,
von nun an im Namen Gottes
prophetisch zu sprechen.
© Gisela Baltes