Hanna - Beten voller Leidenschaft
(1 Sam 1,1-20)
Kinderlos!
Ein Fluch, eine Schande in altisraelitischer Zeit.
Als wertlos abgeschrieben so eine Frau.
Nutzlos wie eine zugeschüttete Quelle.
Verachtet. Verspottet. Untröstlich. Verzweifelt.
Was tun, wenn so eine schmerzende Wunde
das Leben versehrt?
An wen sich wenden? Wer kann hier helfen?
Wer, wenn nicht Gott! glaubt Hanna unbeirrt
und schüttet ihm in einer Tränenstunde ihr Herz aus.
Sie bittet, gelobt. Lautlos, doch voller Inbrunst.
Dann kehrt sie heim,
erleichtert, befreit, von Hoffnung erfüllt
- und wird erhört.
Ihre Antwort - schallender Jubel.
So beten können, wenn wir voll Kummer sind!
So inständig Gott unser Herz ausschütten!
Spüren, wie das erleichtert, befreit, Hoffnung gibt.
So danken können mit schallendem Jubel,
wenn er uns erhört!
Und wenn wir nicht erhört werden?
Dann vielleicht eine Ölbergstunde weit gehen
und einstimmen in ein anderes Gebet:
Vater, nicht mein, sondern dein Wille geschehe.
© Gisela Baltes